Geschichte des systematischen Niedergangs unser einst fähigen Armee
Zum Studium dieser in der Schweizer Geschichte unrühmlichen Episode empfehlen wir die zwei Werke:
- „Erinnerungen an die Armee 61 – Eine zeitgeschichtliche Dokumentation“, Franz Betschon, Louis Geiger et al, Huber Verlag, ISBN 978-3-7193-1513-9
Hervorragende Schilderung zu welchen beachtlichen Leistungen unser Staat zwischen 1961 und 1995 fähig war. - „Die Reformen der Schweizer Armee seit 1961 – eine persönliche Innensicht“, Div aD/Chef Armeeplanung Paul Müller, Schweizer Armeemuseum, ISBN 978-3-033-10013-8
Hervorragende Dokumentation aus der Hand des Chefs der Armeeplanung.
Widmung: „Der Autor verdient den Dank all derjenigen, die der Armee und deren Reformen nicht gleichgültig gegenüberstehen.“
Arthur Liener, Korpskommandant aD und ehemaliger Generalstabschef
Wir verzichten hier auf eine Wiederholung der auch in weiteren Quellen zeitgeschichtlich gut dokumentierten Vorgänge.
Referendum gegen die Halbierung der Armee (2016)
Die Volksabstimmung vom 28.11.2004 zur „Neugestaltung des Finanzausgleichs und der Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen (NFA)“ mit Inkrafttreten bewirkte eine Änderung der Bundesverfassung Art 58 und 60: es gibt nun keine kantonalen Militär-Formationen mehr. Inkrafttreten 1.1.2008.
Die Bevölkerung vertraute dem Bund etwas naiv, dass dieser allein fortan den Schutz von Land und Leuten gewährleisten würde.
Theoretisch hätte das funktionieren können. Die Bundespolitik entschloss sich aber bald darauf, die Armee bis zur Verteidigungs-Unfähigkeit weiter abzubauen (Geschäft 14.069). Broschüre des VBS. Ihre Wählerschaft verratend, stimmten die grossen bürgerlichen Parteien der Armee-Halbierung zu!
Der frühere Chef der Armee-Planung, Div Paul Müller, hat die Botschaft des Bundesrates zur WEA-Reform sehr gut analysiert. Leider fand er in der Politik kein Gehört!
Die damaligen Parlamentarier und ihre Parteien sind für das heutige Desaster verantwortlich. Namentlich im Nationalrat. Namentlich im Ständerat.
Allein der Verein „Gruppe Giardino für eine starke Miliz-Armee“ beschloss, das Referendum gegen diesen Bundesbeschluss zu ergreifen. Mit der Verteilung von 2 Millionen Referendums-Flyern mit 1% Rücklauf konnten 44’500 Unterschriften aus allen Kantonen beigebracht werden. Die Anforderung von 50’000 wurde damit leider knapp verfehlt, der Bundesbeschluss trat somit ohne Volksabstimmung in Kraft.
Schuld am Scheitern: Alle grossen bürgerlichen Parteien (SVP, CVP, FDP), alle militärischen Vereine (SOG usw), die Schützenvereine und weitere waren mit dem Kahlschlag unserer Landesverteidigung einverstanden (!!!) und lehnten eine Unterstützung des Referendums ab. Sie hatten allesamt grosse Angst vor einem Volksentscheid. Ein finanzieller Fehlbetrag blieb leider an ganz wenigen Exponenten hängen. Im Referendumskomitee fehlten finanzkräftige Personen respektive Beziehungen zu solchen weitgehend.
Die damalige Argumentation kann den nachstehenden Unterlagen entnommen werden.
enthält die vollständige Argumentation
zum anschauen/herunterladen:
- Referendums-Bogen deutsch
- Referendums-Bogen französisch
- Referendums-Bogen italienisch
- Referendums-Bogen rätoromanisch
Die von uns vorhergesagten, zumeist irreparablen Schäden einer vollzogenen Armee-Halbierung „WEA“ sind nun tatsächlich eingetreten. Das von uns angekündigte Desaster ist da: eine Alibi-Armee mit bloss noch vereinzelten „Fähigkeiten“, um den Schein zu wahren.
Die vom Bundesrat und seinem Nachrichtendienst verkündete „These des ewigen Frieden“ war ja für aufmerksame Beobachter der Weltlage schon ab 2008/2014 widerlegt, erst recht ab 2022.
Kleine Version, mit Kurzfassung der Argumentation
zum anschauen/herunterladen:
Versagen des Nachrichtendienst des Bundes NDB
Der NDB ist offensichtlich unfähig. Noch in seiner „Jährlichen Beurteilung der Bedrohungslage vom 12. Mai 2021″ wird die Ukraine nur einmal am Rande erwähnt, obwohl dort seit dem U.S. amerikanisch organisierten und finanzierten Putsch (Farbenrevolution) im Jahr 2014 ein heftiger Bürgerkrieg im Donetsk und Lugansk wütet. Der NDB hat bereits Präsident Putin’s berühmte Ansprache an der Münchner Sicherheitskonferenz im Jahr 2007 ignoriert oder falsch gedeutet.
Wie kann es sein, dass eine Bürgergruppierung „Gruppe Giardino“ die Bedrohungslage rechtzeitig erkannt und bewertet hat – unser Nachrichtendienst aber nicht ? Siehe Jahresberichte 2015, Jahresbericht 2016, Jahresbericht 2017.
P.S.: Viele Bürger und Bürgerinnen sind sich nicht bewusst, dass ihr gesamter Kommunikations-Verkehr lückenlos abgehört, aufgezeichnet und analysiert wird. Nicht nur durch den NDB, sondern auch durch ausländische „Dienste“. Diesem Zweck dienen auch die riesigen Rechenzentren des VBS, die mit Milliardenbeträgen stetig weiter ausgebaut werden (Armeebotschaft 2024: „Kastro II“) – für unsere Armee sind diese absolut nutzlos, da sie nur im Friedensfall funktionieren.
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